Hier erfährst du, was Amphibien so besonders macht.
Irgendwie glitschig, weich und manchmal auch noch knallbunt – die Rede ist von Amphibien im Regenwald. Ob im Waldboden versteckt oder in den höchsten Urwaldriesen – Amphibien leben vor allem in feuchten Gebieten. Denn Amphibien lieben Wasser! Entdecke, was Amphibien so erfolgreich im Tierreich macht und welche von ihnen im Regenwald vorkommen.
Amphibien entdecken
Checkliste: Die Merkmale der Amphibien
Amphibien: So kannst du mich erkennen
- So sehe ich aus
- Haut: Unsere Haut ist sehr dünn und mit einer Schleimschicht überzogen. Anstatt Fell schützt uns das vor Verletzungen.
- Augen: Unsere Augen befinden sich oben am Kopf und stehen etwas ab, damit wir, während unsere Körper im Wasser sind, die Augen an der Wasseroberfläche halten können.
- Beine: Wir haben vier Beine mit Zehen dran. Dabei sind meist unsere Hinterbeine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen versehen.
- Schwanz: Mache von uns, wie der Salamander und Lurche haben einen Schwanz. Frösche, Kröten und Unken haben keinen.
- Dort lebe ich
- an Land: Viele von uns sind auch gerne an Land, zum Beispiel auf Futtersuche oder um Verstecke für unseren Winterschlaf zu halten. Bei uns heißt der Winterschlaf Kältestarre. Das gilt vor allem in kalten Gegenden.
- Im Wasser: Unser zweites Zuhause ist das Wasser. Hier fühlen wir uns wohl. Unsere Haut bleibt schön feucht und viele von uns brauchen das Wasser, um unsere Eier abzulegen. Wusstest du, dass dafür manchmal schon eine flache Pfütze ausreicht, zum Beispiel der Abdruck eines Traktorrads auf dem Feldweg?
- So atme ich
- Mit Sacklungen oder über die Haut. Die Lungen von Amphibien sehen etwas anders aus als bei euch. Beim Menschen sind die Lungen röhrenförmig, bei Amphibien sehen sie aus wie ein Sack, funktionieren aber gleich. Neben der Lunge können manche Amphibien auch über ihre Haut atmen. Das machen zum Beispiel Frösche, wenn sie unter Wasser sind.
- Das macht mich besonders
- Fortpflanzung: Alle Amphibien legen Eier.
- Körpertemperatur. Amphibien sind wechselwarm, das bedeutet, ihre Körpertemperatur ist abhängig von der Außentemperatur. Ist es also kalt, werden Amphibien ganz langsam in ihren Bewegungen.
- Verteidigung: Amphibien haben eine Schleimschicht auf der Haut, die mit giftigem Sekret angereichert wird, wenn sich das Tier bedroht fühlt. Das kann für andere Tiere durchaus tödlich sein.
Immer schön feucht bleiben
Gibt es eigentlich auch Amphibien, die fliegen können? Nein, aber die kleinen Tiere haben sich für ihr Leben im Wasser und an Land viele Strategien angeeignet, wie sie im gefährlichen Dschungel überleben.
Hast du schon einmal eine Amphibie gefunden?
Am häufigsten trifft man auf Frösche, Kröten oder Unken, von denen gibt es in Deutschland und im Regenwald am meisten Arten. Zu den Amphibien gehören aber auch Molche und Salamander.
Die tropischen Frösche in bunten Farben sind vermutlich die bekanntesten Amphibien im Regenwald, weil sie sofort auffallen. Und auch hier in Deutschland sind Amphibien sehr farbenfroh – der Feuersalamander hat eine leuchtend schwarz-gelbe Haut und lebt im Wald in der Nähe von klare, sauberen Bächen.
Über ¾ aller Amphibienarten der Erde kommen in tropischen Wäldern vor - also Frösche, Kröten, Salamander und Molche – es sind über 4.000 Arten.
Funfacts Amphibien: Verletzlich mit cleveren Lösungen
Die Körper von Amphibien scheinen zwar verletzlich und weich, weil sie kein schützendes Fell und keine Schuppenschicht haben, die sie vor Verletzungen und Feinden schützt. Aber dafür haben sie andere Methoden gefunden, um zu überleben.
Das Erdbeerfröschchen ist nur so groß wie ein Daumen und hat knallrote Haut. Um seine Jungen groß zu ziehen, trägt der Frosch die kleinen Kaulquappen auf dem Rücken den weiten Weg den Baum hinauf. Oben angekommen sucht das Fröschchen eine Bromelie, in dessen Mitte sich ein kleiner Teich befindet. Dort hinein entlässt der Frosch eine Kaulquappe. Er legt noch ein unbefruchtetes Ei als Futter für sein Junges hinein und bringt das nächste Junge in eine andere Bromelie. So ist die Kaulquappe in einem kleinen, privaten Pool geschützt vor Feinden. Damit es nicht verhungert, kommt die Mutter alle paar Tage vorbei und füttert das Junge mit einem weiteren unbefruchteten Ei bis aus der Kaulquappe ein Frosch geworden ist.
Der Axolotl lebt ausschließlich im Wasser. Er kann etwas, was kaum ein anderes Tier kann: Fehlende Körperteile nachwachsen lassen. Hat er zum Beispiel bei einem Kampf ein Bein verloren, wächst es innerhalb von Wochen nach.
Der Axolotl sieht zudem einfach süß aus. Kein Wunder, denn er bleibt sein gesamtes Leben im Larvenstadium. In der Wissenschaft wird das „Neotenie“ genannt. Trotzdem kann er sich fortpflanzen.
Besonders giftig ist der „Schreckliche Pfeilgiftfrosch“ (Phyllobates terribilis). Wenn ihr den anfasst und danach mit den Fingern auch nur kurz an Mund, Augen oder andere Schleimhäute kommt, kann das böse enden. Das Gift eines einzigen Froschs kann 10.000 Mäuse oder zehn bis zwölf Menschen töten.
Forschende gehen davon aus, dass Pfeilgiftfrösche das Gift vor allem mit ihrer Nahrung aufnehmen. Viele der über 500 Substanzen, die in den Hautsekreten der Frösche vorkommen, wurden auch bei Insekten, Milben oder Tausendfüßlern gefunden. Über kleine Drüsen in der Haut der Frösche gelangt das Gift auf ihre Körper und verteilt sich dort. Das Gift schützt die kleinen Pfeilgiftfrösche aber nicht nur vor Fressfeinden. Es verhindert auch, dass sich Pilze, Bakterien oder Parasiten auf ihrer Haut ausbreiten können – ein praktischer Schutz vor Krankheiten. Dem Frosch selbst schadet das Gift nicht.
Halte dein Handy am besten quer!
Wer ist hier ein Lurch?
Finde heraus, welche Tiere auf den Abbildungen Amphibien sind.
Tipps zur Auflösung:
Auf den Bildern siehst du folgende Tiere: Axolotl, Pfeilgiftfrosch, Rotaugenlaubfrosch, Harlikinkröte, Feuersalamander, Schlammspringer, Gespenstschrecke, Baumschlange, Arowana.
Der Axolotl ist tatsächlich ein Amphibium, er hat zwar Kiemen aber auch eine Haut mit Schleimschicht darüber. Aber auch Pfeilgiftfrosch, Rotaugenlaubfrosch, Harlikinkröte, Molch und Feuersalamander sind amphibisch. Die Gespenstschrecke gehört zu den Insekten. Am einfachsten sind Insekten daran zu erkennen, dass sie mehr als 6 Gliedmaßen (Arme oder Beine) haben. Die Haut von Baumschlangen und Anakonda wirkt zwar sehr glatt, aber es sind trotzdem Schuppen – sie gehören also zu den Reptilien. Der Schlammspringer ist der schwierigste Kandidat: er ist ein amphibisch lebender Fisch, der mit seinen Kiemen trotzdem auch an Land leben kann und sich mit seinen Brustflossen auf dem Boden fortbewegt. Er ist aber ein Fisch und kein Amphibium.
Gecheckt? - Das macht Amphibien besonders
- Frösche, Kröten, Salamander und Molche gehören zu den Amphibien.
- Merkmale, die dir helfen Amphibien zu erkennen: Haut mit Schleimschicht, vier Beine, Augen oben am Kopf, manche haben einen Schwanz, leben in der Nähe von Gewässern, atmen mit Lungen und unter Wasser sogar über die Haut, können giftig sein und legen Eier.
- Über ¾ aller Amphibienarten der Erde kommen in tropischen Wäldern vor: Es sind über 4.000 Arten.
- Pfeilgiftfrösche tragen eine ganze Menge Gift mit sich herum. Das Gift eines einzigen Froschs kann 10.000 Mäuse oder zehn Menschen töten.
Fotonachweis: Headerbild ©Salinger via iStock/Özi's Comix Studio