Hier erfährst du, warum Mülltrennung wirklich wichtig ist!
Hast du schon mal den Satz gehört: „Schmeiß den Müll in die richtige Tonne“? Damit möglichst viele Stoffe wiederverwertet werden können, ist Mülltrennung besonders wichtig. Warum das so ist und was du dabei beachten kannst, erfährst du auf dieser Seite.
Was ist Mülltrennung?
Mit Mülltrennung ist gemeint, dass wir Abfälle nach den Stoffen sortieren, aus denen sie bestehen. Damit leisten wir quasi die Vorarbeit, damit aus alten Dingen etwas Neues hergestellt werden kann. In den meisten Städten in Deutschland trennen wir unseren Müll in vier verschiedene Tonnen:
- Rest- oder Hausmüll
- Papier und Pappe
- Bioabfälle
- Plastik-Verpackungen und Verbundstoffe
Außerdem gibt es noch Sammelstellen oder Rückgabestellen für zum Beispiel Glas, Batterien oder Elektrogeräte.
Die Farbe der Tonnen und was darin entsorgt werden darf, sind in Deutschland nicht ganz einheitlich. Meist sind sie aber ähnlich. In München zum Beispiel gibt es eine extra Tonne nur für Aludosen. In Berlin entfallen die Glascontainer, weil vor jedem Haus eine eigene Glastonne steht.
Wie es bei dir zuhause aussieht, erfährst du von der örtlichen Müllentsorgung. Die schickt einmal im Jahr eine Broschüre, in der die Abholzeiten von den Tonnen und Entsorgungsmöglichkeiten aufgelistet sind.
Was kommt in welche Tonne?
In diese Tonne kommt Verpackungsmüll, zum Beispiel aus Plastik oder Aluminium. Hier werden auch Verbundstoffe entsorgt. Dazu gehören unter anderem Milchkartons, die aus vielen verschiedenen Stoffen bestehen.
Beispiele: Alu- und Plastikdeckel, leere Arzneimittelblister, Butterfolie, Joghurtbecher, Einkaufstüten, Eisverpackungen, Luftpolsterfolie, Milchkartons, Zahnpastatuben, … - und alles, wo ein grüner Punkt draufgedruckt ist.
In diese Tonne wandern Papier, Pappe und Karton. Besonders wichtig hierbei: Du musst vorher prüfen, ob das Papier oder die Pappe auch recyclingfähig ist. Hygienepapiere und verschmutztes oder beschichtetes Papier gehören nicht in die blaue Tonne!
Beispiele: Brötchentüten, Zeitungen, Briefumschläge, Schreibpapier, Eierkartons, Mehltüten, Bücher, Kataloge, Geschenkpapier, …
In die braune oder grüne Tonne kommen Bioabfälle und Kompost. Damit sind alle Abfälle gemeint, die bei der Essenszubereitung anfallen. Dazu gehören Schalen, Strünke oder faule Früchte. Auch Essensreste und Gartenabfälle dürfen in die Biotonne.
Beispiele: Bananenschale, Gemüsereste, Apfel-Kerngehäuse, Gartenabfall, Kaffeereste, …
In die Restmülltonne darf alles, was nicht wiederverwertet werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Filzstifte, manche kaputte Spielsachen, Kugelschreiber, Windeln, Spiegelglas oder auch Asche.
Da man den Restmüll nur verbrennen oder auf Deponien lagern kann, sollte man möglichst wenig Restmüll produzieren!
Beispiele: Kaputte Trinkgläser, kaputte Keramik, alte Filzstifte, Windeln, benutzte Reinigungstücher, verschmierte Pizzakartons, Glühbirnen, kaputte Auflaufform, …
Für Glas gibt es meist keine eigene Tonne – trotzdem ist es wichtig Glas von anderem Müll zu trennen. Überall in der Stadt findest du Sammelbehälter für Glas, auf das kein Pfand bezahlt wurde. Dort wird dann in Weißglas, braunes und grünes Glas unterschieden – jede Farbe gehört in einen eigenen Container. Die Trennung ist wichtig, weil das Glas eingeschmolzen und daraus Neues wird.
Beispiel: Alte Flaschen, Parfümflaschen und Glasverpackungen wie Marmeladengläser. (Die Deckel müssen nicht abgeschraubt werden!)
Natürlich haben wir oft auch Müll, der in keine der vier Tonnen oder den Glascontainer gehören. Dafür gibt es Sammelstellen.
Sammelstellen gibt es zum Beispiel beim Wertstoffhof oder Recyclinghof. Dort kann man große Gartenabfälle (wie Äste, Baumschnitt und Rasenschnitt) sowie Bauschutt und vieles mehr entsorgen. Kaputte Elektrogeräte können auf dem Recyclinghof oder auch in allen Geschäften abgeben, die solche Geräte verkaufen. Batterien und Glühbirnen können bei Drogerie-, Super- und Baumärkten in bestimmten Kisten abgegeben werden. Für alte Kleidung gibt es Altkleidercontainer, die an der Straße stehen. Für jede Art Müll gibt es also eine Möglichkeit zur Entsorgung!
Halte dein Handy am besten quer!
Jetzt bis du dran!
Platziere den Müll in der richtigen Tonne. Achte auf die Beschriftung, da manchmal die Tonnen bei dir eine andere Farbe haben können, als hier abgebildet.
Warum ist Mülltrennung wichtig?
Müll gehört nicht in die Natur
Warst du in letzter Zeit in einem Park oder Wald? Ist dir dabei etwas aufgefallen? Oftmals kannst du zwischen den Bäumen, Blumen, umgestürzten Bäumen, Moosen und Gräsern noch etwas entdecken. Nein, wir meinen nicht die Tiere, sondern Müll! Überall in der Natur liegt er. Kein schönes Bild, oder? Nehmen wir ein Beispiel: Ein Baum bietet Lebensraum für Tiere und andere Pflanzen. Tiere und Pflanzen brauchen eine saubere Natur. Häufig bringt Müll Schadstoffe oder Rückstände (wie Mikroplastik) in die Natur. Oder kleine Teile Müll werden von Tieren gefressen. Deshalb darf er nicht einfach dort entsorgt werden.
Müll ist nicht gleich Müll
Es gibt viele verschiedene Farben, Formen, Materialien und Größen von Müll. Und das ist auch der Grund, weshalb wir unseren Müll gut trennen müssen. Jede Art besteht aus unterschiedlichen Stoffen - Glas, Plastik, Pappe oder Papier, Metall oder aus biologischen Materialien (zum Beispiel eine Bananenschale) - sie alle müssen unterschiedlich entsorgt werden. Manche werden verbrannt, andere können wiederverwertet werden. Je mehr wir wiederverwenden (= recyceln) können, desto besser für unsere Zukunft!
Müll kann ein neues Leben bekommen - Recycling
Der Grund, warum wir Müll richtig trennen sollten, ist, dass wir damit Ressourcen und Energie sparen und weniger Natur zerstören. Zudem ist unsere Erde begrenzt und ohne Wiederverwertung und richtige Entsorgung des Mülls würden wir irgendwann in ihm ersticken. Eine Lösung für das Problem ist Recycling! Doch wir können Müll nur dann wiederverwenden und wichtige Rohstoffe erhalten, wenn wir unseren Müll trennen. Papier ist ein gutes Beispiel hierfür: Wir können nur Recyclingpapier aus Altpapier herstellen, wenn dies vorher von anderen Müllsorten getrennt wurde.
Was tun gegen zu viel Müll?
Um weniger Müll zu erzeugen, wird vieles getan. Überleg einmal, was davon auch für dich und deine Familie machbar wäre.
- Kleidung, die nicht mehr gefällt oder passt, kann in Second-Hand-Läden abgegeben werden. Dort werden sie dann weiterverkauft. Oder du bietest sie auf einem Flohmarkt an. Du könntest auch eine Tauschparty veranstalten, wo alle Kleidung mitbringen, die sie gegen andere Kleidungsstücke eintauschen können.
- Es gibt bereits viele Upcycling-Anleitungen, um aus Altem etwas Neues zu gestalten. Zum Beispiel lässt sich aus einem alten Pizzakarton ein schickes Cover für einen Mal-Block herstellen. Schaue online nach “Upcycling-Ideen” und prüfe, ob eine Idee für dich dabei ist.
- In Supermärkten werden Lebensmittel zum Teil unverpackt angeboten. So lässt sich zum einen Müll sparen. Zum anderen kannst du dann besser über die Menge bestimmen, die du kaufst. Statt 10 Äpfel in einer Tüte könntest du auch nur 5 lose kaufen. Dadurch kannst du deinen Einkauf besser an deinen Verbrauch anpassen. Es entstehen also weniger Abfälle durch schlecht gewordene Lebensmittel.
- In unseren Elektrogeräten sind viele seltene Stoffe verbaut. Werden die alten Geräte richtig abgegeben, können sie recycelt werden.
Oder du setzt auf Alternativen:
- Wurmkiste sind Kisten, in denen Regenwürmer leben. Wie im Wald- und Gartenboden sorgen sie dafür, dass Abfälle aus Lebensmitteln zu neuer Erde verarbeitet werden.
- Ein Komposthaufen ist etwas ähnliches. Wenn ihr einen Garten habt, könnt ihr dort einen Kompost anlegen und alle ungekochten Küchenabfälle dort entsorgen. Die Belohnung: fruchtbare Erde für eure Pflanzen!
Gecheckt? - Trenn den Müll richtig
- Müll zu trennen hilft dabei, weniger Ressourcen zu verbrauchen und weniger Natur zu zerstören.
- Wir haben in Deutschland viele Möglichkeiten, unseren Abfall zu entsorgen. Jede Sorte Müll hat ihre Tonne.
- Zum Teil lassen sich Abfälle auch vermeiden, zum Beispiel können nicht mehr benötigte Kleidung und Spielsachen gespendet werden.
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