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Hier erfährst du, welche Schätze in deinem Smartphone stecken - und was das mit dem Regenwald zu tun hat.

„Bing!“ – neue Nachricht erhalten. Mit deinem Handy kannst du spielen, Musik hören und vieles mehr. Doch was steckt eigentlich alles in deinem Smartphone? Enthalten sind jede Menge wertvolle Materialien wie Gold, Kupfer und seltene Erden. Komm mit auf Schatzsuche.

Was weißt du schon über Bodenschätze und wo sie herkommen?

A, B oder C – Ob du wirklich richtig liegst?

Was sind Bodenschätze überhaupt?

Bodenschätze sind wertvolle Stoffe, die in unserer Erde vorkommen. Sicher kennst du Metalle wie Gold oder Kupfer. Sie zählen zu den Bodenschätzen. Es gibt aber noch viele andere wie zum Beispiel Kohle, Erdöl oder Coltan. Diese Schätze nutzen wir in unserem täglichen Leben ganz unterschiedlich:

  • Handys und Elektrogeräte: Gold, Kupfer, Coltan – Die Liste wäre viel zu lang, um alle hier aufzuzählen. In unseren Geräten stecken eine ganze Menge an Bodenschätzen drin.
  • Autos: Auch hier sind viele unterschiedliche Schätze verbaut. Das liegt daran, dass viele verschiedene Teile verbaut sind, zum Beispiel eine Batterie, ein Motor, aber auch ganz viele Kabel. Deshalb sind unter anderem Nickel, Aluminium, Lithium und viele weiteren Elemente in unseren Autos enthalten.
  • Energie und Heizung: Erdöl, Gas und Kohle sind immer noch bedeutende Quellen, aus denen wir Energie gewinnen. Aber Schritt für Schritt gelingt der Umstieg auf nachhaltige Energiequellen. Das ist wichtig und gut.
  • Aufbewahrung und Spielzeug: Wir nutzen jeden Tag Plastik. Zum Beispiel als Plastikkisten, Tüte, Flasche oder Puppen und Legosteine. Plastik ist ein Erdölprodukt.

Bodenschätze im Alltag

Wie du im Quiz erfahren hast, bestehen unsere Handys aus sehr vielen Bestandteilten. Wir haben ausgerechnet, wie viel Prozent von was enthalten sind.

Wo und wie werden Bodenschätze abgebaut?

Bodenschätze kommen auf der ganzen Welt vor, aber in bestimmten Regionen sind einige besonders häufig zu finden. Hier sind ein paar Beispiele:

Das Erz Coltan ist für unsere Handys sehr wichtig. Die größten Vorkommen liegen in Zentralafrika, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo. Um es abzubauen müssen Mienen gebaut werden. Problematisch daran sind auch die Auswirkungen auf die Umwelt und die oft schlechten Arbeitsbedingungen.

Gold wird nicht nur zur Herstellung von Schmuck genutzt, sondern befindet sich auch in unseren Handys und Computern. Die größten Vorkommen von Gold sind in China, Australien, Russland, Kanada, den USA und Mexiko zu finden. Doch auch in vielen tropischen Regionen wird nach Gold gegraben. Im Amazonas-Regenwald beispielsweise wird viel Gold gewonnen – häufig illegal und in Bereichen, die eigentlich unter Naturschutz stehen. Dazu kommt noch, dass es oft schlechte Arbeitsbedingungen gibt. Chemikalien, die bei der Goldgewinnung eingesetzt werden, vergiften ganze Flüsse und Landstriche. Darunter leiden sowohl die Natur als auch die Menschen vor Ort, die von dem vergifteten Wasser krank werden können. 

Kupfer findest du unter anderem in elektrischen Leitungen und Rohren. Das meiste Kupfer stammt aus Chile, Peru, China und der Demokratischen Republik Kongo. In einigen der Länder, in denen Kupfer abgebaut wird, gibt es tropische Regenwälder. Auch hier zerstört der Abbau den Lebensraum von Tieren und Pflanzen und die meisten Menschen arbeiten unter schlechten Bedingungen.

Ob im Treibstoff, als Heizmittel oder zur Herstellung von Plastik – Erdöl und Erdgas befindet sich auch in vielen Gegenständen. Länder wie Saudi-Arabien, Russland und die USA sind bekannt für ihre großen Erdölvorkommen. Erdöl wird aber auch im Regenwald von Ecuador und in vielen anderen Ländern abgebaut. Hierfür werden Straßen gebaut und Transportleitungen errichtet, oft quer durch bislang unberührte Natur. Manche Leitungen sind nicht ganz dicht. Durch die Löcher kommt Erdöl in den Wald und verunreinigt die Flüsse. So können auch die dort lebenden Menschen vergiftet werden.

Tagebau und Untertagebau

Je nachdem wie tief die Bodenschätze in der Erde liegen, werden sie unterschiedlich abgebaut. Wenn sie nah an der Erdoberfläche liegen, wird der Boden abgetragen. Das wird dann Tagebau genannt. Riesige unbelebte Flächen voll Geröll und Steinen sind die Folge. 
Viele Erze und Edelmetalle liegen jedoch auch tief in der Erde. Sie werden Untertage abgebaut, das heißt, dass Stollen tief in die Erde gegraben werden.  

Ein Sack voller Süßigkeiten – Warum Rohstoffe nicht unendlich sind

Stell dir vor, du hast einen großen Sack voller Süßigkeiten. Jedes Mal, wenn du eine Süßigkeit herausnimmst, wird der Sack ein bisschen leerer. Wenn du weiter naschst, ohne neue Süßigkeiten nachzufüllen, wird der Sack irgendwann ganz leer sein.
Ähnlich ist es mit Rohstoffen auf der Erde, wie zum Beispiel Öl, Kohle, Gold oder bestimmte Metalle. Manche dieser Rohstoffe brauchten Millionen von Jahren, um zu entstehen. Andere gab es bereits vor Entstehung der Erde im Weltraum – sie wachsen nicht nach. Das heißt, man kann sie nicht nachfüllen, wenn der Sack leer ist. 
Wir müssen also aufpassen, wie wir diese Rohstoffe nutzen, damit sie nicht irgendwann ganz aufgebraucht sind. Sonst haben wir irgendwann keine mehr, um wichtige Dinge herzustellen. Doch viele Rohstoffe können wiederverwendet werden. Das bedeutet, dass man sie recyceln und immer wieder benutzen kann. 
Tipp: Damit dein altes Handy wieder recycelt werden kann, ist es wichtig, dass es nicht in einer Schublade verschwindet oder gar im Hausmüll landet. Gib es lieber im Laden zurück oder bei einer Sammelstelle ab!

Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfgesellschaft!

Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Abfall zu minimieren und Ressourcen möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu halten. Anstatt Dinge wegzuwerfen, wenn sie kaputt oder nicht mehr gebraucht werden, werden sie repariert oder recycelt. 
Viele Berufsgruppen befassen sich mit dem Thema und forschen daran, wie Produkte zusammengesetzt werden müssen, um sie, wenn sie ausgedient haben, wieder in ihre Bestandteile zerlegen zu können. Die Bestandteile stehen dann neuen Produkten wieder zur Verfügung.
So werden weniger Rohstoffe verbraucht und es entsteht weniger Abfall.

Positive Beispiele

Zahnbürsten sind Verbrauchsprodukte. Man benutzt sie, bis sie kaputt ist. Meist besteht sie aus Plastik und landet dann im Müll. Besteht die Zahnbürste jedoch aus natürlichen, nachwachsenden Materialien wie Bambus, kann man sie am Ende ihres Lebens einfach auf den Kompost werfen. Aus dem Kompost wird nun nährstoffreiche Erde, aus der neue Pflanzen wachsen können. Diese Pflanzen können als Rohstoff für neue Produkte dienen. 

Windkraftanlagen nutzen Wind, um Strom zu produzieren. Das ist klasse! Aber auch Windkraftanlagen halten nicht ewig. Oft landen sie schon nach 20 bis 30 Jahren dem Müll. Derzeit arbeiten daher StartUp-Unternehmen daran, Windräder komplett recycelbar zu machen. Zum Beispiel werden sie dann aus Holz gefertigt, denn Holz ist kompostierbar. Dann würde aus einem Windrad neue Erde entstehen. 

Auch technische Produkte gehen irgendwann kaputt. Ihre Bestandteile lassen sich jedoch nicht kompostieren. Umso wichtiger ist es, sie in ihre Einzelteile zerlegen zu können, um alle Rohstoffe wiederzuverwenden. Wenn der Akku den Dienst aufgibt, kannst du dann zum Beispiel einen neuen Akku einsetzen und musst nicht das ganze Smartphone wegwerfen.

Hat das ganze Handy den Geist aufgegeben, so ist es wichtig, dass du es nicht in den Hausmüll schmeißt. Gib es an einer Sammelstelle ab, denn dann kann es ins Recycling kommen. Die wertvollen Elemente werden dann so gut es geht wieder herausgenommen und in neuen Geräten verbaut.

Gecheckt? - Welche Schätze unter unseren Füßen liegen

  • In unserem Alltag kommen wir ständig mit Bodenschätzen in Berührung zum Beispiel Erdöl, Metalle wie Kupfer, Aluminium und viele mehr.
  • Fast alle Bodenschätze sind endlich: Irgendwann sind alle verbraucht.
  • Für den Abbau der Bodenschätze wird die Natur oft zerstört. Dies hat auch negative Folgen für die Menschen vor Ort.
  • Wir müssen Rohstoffe immer wieder recyceln!

Fotonachweis: Headerbild ©Martin Baumann/Özi's Comix Studio