Erfahre, welche Möglichkeiten es gibt, faire und umweltfreundliche Schokolade zu genießen.
Schokolade ist eine der beliebtesten Süßigkeiten. Mit diesen 6 wertvollen Ratschlägen können wir sie mit gutem Gewissen genießen – und dabei die Tropenwälder schützen und faire Arbeitsbedingungen in den Anbauländern unterstützen.
So schmeckt Schokolade richtig gut!
Bei Kakao und Schokolade gibt es viele verschiedene Zeichen und Siegel mit unterschiedlich harten Vorgaben, die den Kakaoanbau regeln. Nicht alle sind streng genug, um sicherzustellen, dass Kakao umweltfreundlich und fair angebaut wird. Da muss man sich erstmal einen Überblick verschaffen.
Für faire Schokolade gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Siegel kennzeichnen einzelne fair gehandelte Produkte.
b) Einzelne Firmen stellen nur fair gehandelte Produkte her, wie GEPA, El Puente, Hand in Hand von Rapunzel und dwp. Diese Produkte findest du in Weltläden, Bioläden und manchmal auch in Supermärkten.
Siegel des Fairen Handels
• verbieten ausbeuterische Kinderarbeit,
• bieten den Kakaobauern faire Preise,
• sichern langfristige Handelsbeziehungen und
• unterstützen soziale Projekte wie etwa den Bau von Schulen oder Wasserleitungen.
Aber fair heißt nicht gleich umweltfreundlich! Deswegen gibt es noch weitere Siegel:
Siegel für mehr Umweltschutz
• achten auf Naturverträglichkeit,
• schränken den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ein und
• verzichten auf gentechnisch veränderte Pflanzen.
Auch bei den Bio-Siegeln gibt es Unterschiede: Die Bio-Verbände Demeter, Naturland und Bioland haben zum Beispiel besonders strenge Regeln. Das bekanntere EU-Bio-Zeichen hat weniger strenge Regeln, zum Beispiel bei der Verwendung von Pestiziden.
Eine Kombination aus beiden Siegeln oder Zeichen ist also schlau!
Auch bei Kakao und Schokolade beginnen die Probleme vor allem dann, wenn der Kakao in Massen produziert wird. Denn dafür wird oft erst Wald gerodet, um auf der Fläche Kakaobäume in großen Mengen zu pflanzen. Statt vielen unterschiedlichen Pflanzen und Tieren leben auf der Fläche dann nur sehr wenige Arten. Meist leidet dabei auch der Boden, da die fruchtbare Krume, die nun nicht mehr so dicht bewachsen ist, weggespült wird. Zudem wird Gift gespritzt, um Schädlinge oder „Unkraut“ zu vernichten. Du siehst: Oft fangen die Probleme an, wenn wir von allen Produkten möglichst viel haben wollen. Dabei ist die Erde nicht unendlich!!! Lasst uns daher lieber weniger Schokolade essen – und zwar von Bauern, die den Kakao so anbauen, dass die Natur möglichst bewahrt wird. Das ist dann wirklich ein Genuss!
Und wenn du „olle“ Schokolade hast? Einen Schoko-Nikolaus oder Osterhasen zum Beispiel kann man super zum Backen von Kuchen verwenden. So spart man Schokolade und es muss weniger neuer Kakao angebaut werden.
Für leckere Schokolade braucht man gute Zutaten. Bei Schokolade bedeutet das: Je weniger Zutaten, desto besser! Oft sind in Schokolade viele Zusatzstoffe, die man eigentlich gar nicht braucht. Zum Beispiel wird oft Palmöl benutzt, um die Schokolade cremig zu machen. Aber das geht auch mit Kakaobutter, die ist aber teurer. Je mehr Kakao, desto schokoladiger schmeckt sie. Außerdem hat dunkle Schokolade mit viel Kakao weniger Zucker und ist gesünder.
Ein Blick auf die Zutatenliste hinten auf der Tafel Schokolade lohnt sich also doppelt.
Viele Leute wissen nicht, dass der Anbau von Kakao oft Probleme für die Umwelt und die Menschen verursacht. Nur indem wir darüber sprechen und uns austauschen, erreichen wir, dass mehr Menschen sich mit ihrem Schokoladenkonsum kritisch beschäftigen.
Nicht in jedem Supermarkt gibt es eine Auswahl an fairer und umweltfreundlicher Schokolade. Aber man kann als Kunde natürlich darum bitten. Was schon geholfen hat waren zum Beispiel:
- Briefe an die Supermarktleitung, mit der Bitte um die Aufnahme von mehr Produkten, die fair und umweltgerecht sind.
- Kampagnen, bei denen die Hersteller direkt kontaktiert und sie gebeten werden, ihre Rohstoffe nachhaltiger zu produzieren.
- Social Media-Beiträge, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Dabei können Unternehmen direkt angeschrieben oder markiert werden. Als Kundinnen und Kunden haben wir mehr Macht, als wir manchmal denken. Lasst uns unsere Stimme nutzen!
Landwirtschaft ist oft ein Grund, warum Regenwälder zerstört werden. Aber es gibt auch nachhaltige Landwirtschaft, die den Regenwald schützt.
Wir von OroVerde helfen dabei, umweltfreundliche und nachhaltige Anbaumethoden einzuführen, damit die Menschen vor Ort besser leben können. Zusammen mit lokalen Organisationen und der Bevölkerung suchen wir Lösungen, um die Armut zu bekämpfen, nachhaltige Anbaumethoden zu finden und den Regenwald zu schützen. In Mittelamerika unterstützen wir zum Beispiel Menschen, die in Waldgärten (Agroforstsystemen) Kakao anbauen. Kakao ist eine Pflanze, die in solche Systeme gut passt. (Mehr dazu kannst du hier erfahren: Schokolade, die glücklich macht)
Organisationen wie OroVerde sind bei dieser wichtigen Arbeit auf Spenden angewiesen.
Gecheckt? - Gute Schokolade gibt es!
- Schokolade wird aus Kakao gemacht und ist damit ein Regenwaldprodukt. Der Anbau von Kakao bringt Probleme mit sich, die sich aber verhindern lassen.
- Es gibt einige Möglichkeiten, um Schokolade zu einem Regenwaldfreundlichen und fairen Produkt zu machen. Dabei hilft zum Beispiel auf Siegel zu achten, gute Qualität und angemessene Mengen an Schokolade zu kaufen, sich über die Zutaten zu informieren, Wissen mit anderen zu teilen oder seine Macht als Kunde zu nutzen und Organisationen mit einer Spende zu unterstützen, die sich für nachhaltige Anbauweisen stark machen.
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