Hier erfährst du, welche Auswirkungen Goldabbau im Regenwald hat – und was man tun kann.
Bei Gold denken viele sofort an Schatztruhen, Münzen und glänzenden Schmuck! Denn Gold ist seit je her eines der wertvollsten und begehrtesten Edelmetalle unseres Planeten.
Es ist so wertvoll, dass es in Deutschland sogar extra „Scheideanstalten“ gibt. Das sind Recyclingbetriebe, die sich auf wertvolle Metalle spezialisiert haben. Sie schmelzen alten Schmuck, Zahngold oder ähnliches ein und verkaufen es dann wieder an Goldschmiede, Münzwerke oder die Industrie.
Was ist Gold eigentlich?
Gold ist ein seltenes und dadurch wertvolles Metall. Forschende gehen davon aus, dass ein Meteorit das Gold zu uns gebracht hat. Bei einem Aufprall verteilte sich das Gold auf der ganzen Erde. Gold kann also auf der ganzen Welt gefunden werden, aber in vielen Gebieten gibt es nur ganz wenig. In China, Australien, Russland, den USA und Mexiko kommt am meisten Gold vor. Abgebaut wird es aber auch in vielen tropischen Regionen wie zum Beispiel im Amazonas-Regenwald. Um an das Gold zu kommen, muss der Boden abgetragen werden. Es werden Minen gebaut.
Gold wird übrigens nicht nur für Schmuck und Münzen genutzt. Auch in den meisten Elektrogeräten befindet sich etwas davon, zum Beispiel auch in deinem Handy.
Die Schattenseite des Goldabbaus
Doch warum ist es so wichtig auch Gold zu recyceln? Dazu musst du wissen: Wo nach Gold gegraben wird, geht es alles andere als glänzend zu.
Gold ist zwar für viele Länder in den Tropen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch der Abbau von Gold hat für Mensch und Regenwald verheerende Folgen. Denn um an das wertvolle Metall zu gelangen, müssen Wälder gerodet, Böden umgegraben und Tonnen von Gestein häufig chemisch behandelt werden. Das hat zur Folge, dass ganze Landschaften vergiftet werden, Tiere und Pflanzen sterben und Menschen krank werden.
Gold liegt in der Erde. Um an es heranzukommen, muss der Regenwald abgeholzt werden. Danach kann das Gestein abgetragen und das Gold aus der Erde gelöst werden. Hierfür werden oft extrem giftige Stoffe genutzt.
Gold liegt in der Erde. Um an es heranzukommen, muss der Regenwald abgeholzt werden. Danach kann das Gestein abgetragen und das Gold aus der Erde gelöst werden. Hierfür werden oft extrem giftige Stoffe genutzt.
Um Gold zum Beispiel aus den Sand in Flüssen herauszulösen, wird es mit Quecksilber vermischt. Der Sand wird zurück in den Fluss geleitet. Das übrig gebliebene Gold-Quecksilber-Gemisch wird dann erhitzt. Dadurch verdampft das Quecksilber und das Gold bleibt zurück.
Doch Quecksilber ist ein sehr giftiges Metall. Wenn es in Flüsse, Seen oder als Dampf in die Luft gelangt, wird es für Menschen und die Natur gefährlich. Quecksilber kann das Nervensystem schädigen. Viele Menschen, die in Minen und vor allem in kleineren Goldminen arbeiten, haben keine Schutzkleidung oder Masken. Der giftige Dampf und das schmutzige Wasser vom Goldabbau gelangen außerdem oft in den Wasserkreislauf. Über Flüsse gelangt es in andere Regionen und kann auch dort das Trinkwasser vergiften. Zu viel Quecksilber im Boden schadet auch den Pflanzen. Ihre Blätter werden braun und sie sterben ab.
Laut einem Bericht der UN arbeiten mehr als 15 Millionen Menschen in kleinen Goldminen. Darunter sind mindestens fünf Millionen Kinder. Oft ist dieser Goldabbau illegal. Das heißt, der Staat kann nicht kontrollieren, wie dort gearbeitet wird. Dadurch kommt es oft zu Kinderarbeit und der Nutzung gefährlicher Stoffe wie Quecksilber und Zyanid, die der Gesundheit schaden. Trotzdem haben viele Menschen keine andere Wahl und müssen in den Goldminen arbeiten.
Besonders im Amazonas-Regenwald werden viele illegale Goldminen gebaut, obwohl die dort lebenden indigenen Völker das nicht wollen. Oft zerstört der Goldabbau die Umwelt so stark, dass die Menschen das Wasser aus den Flüssen nicht mehr trinken oder Fische fangen können. Auch die Pflanzen, die sie anbauen, sterben, weil das Wasser und der Boden giftig werden. So verlieren sie ihre Lebensgrundlage und müssen ihr Land verlassen.
Strenge Regeln und Gesetze sollen helfen
In Deutschland und in der EU haben wir strenge Regeln, die Menschen vor dem giftigen Metall Quecksilber schützen. Es wäre gut, wenn solche Regeln weltweit gelten würden. Damit das klappt, müssen aber auch wir etwas tun: Wir sollten kein Gold kaufen, das unter schlimmen Bedingungen abgebaut wurde. Denn wenn es nicht gekauft wird, wird sich der Goldabbau am schnellsten ändern.
Deshalb arbeiten übrigens gerade viele Menschen in der EU an neuen Gesetzen. Diese sollen Unternehmen dazu bringen, beim Einkauf auf Menschenrechte und den Schutz der Natur zu achten. Man spricht dabei von „nachhaltigen Lieferketten“.
Hättest du das gedacht?
- Gold kam aus dem Weltall auf die Erde – und ist auch auf dem Mond zu finden. Allerdings in viel geringeren Mengen als auf der Erde. Es dort abzubauen, wäre nicht nur technisch eine große Herausforderung, sondern würde sich aufgrund der hohen Transportkosten gar nicht lohnen.
- Gold ist als Ressource begrenzt. Es fällt kein neues Gold vom Himmel. Wir sollten also das Gold, das da ist, gut nutzen und immer wieder neu verwenden.
Wofür brauchen wir Gold?
Gold kennst du als Schmuck. Und vielleicht denkst du auch an Goldbarren und Münzen? Beides stimmt. Ein Teil des Goldes steckt allerdings auch in technischen Geräten, zum Beispiel im Handy und im Tablet.
Gold in deinem Smartphone - Warum das denn?
Gold hat tolle physikalische Eigenschaften, die für die Elektronik wichtig sind:
- Gold ist zum Beispiel ein hervorragender Leiter von Elektrizität, wodurch Signale in den elektronischen Komponenten eines Handys schnell und zuverlässig übertragen werden können. Es wird daher in Steckverbindern, Schaltkreisen und Kontaktflächen eingesetzt, wo eine gute Leitfähigkeit entscheidend ist.
- Selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit oder bei Kontakt mit anderen Chemikalien bleibt Gold stabil. Das sorgt dafür, dass die Elektronik lange hält.
- Gold ist hitzebeständig und bleibt auch bei hohen Temperaturen stabil. Das ist bei der Verarbeitung und Nutzung von Elektronik wichtig.
Die Goldminen der Zukunft sind unsere Schubladen!
Gold zu gewinnen erzeugt für Mensch und Natur einige Probleme. Deshalb ist es eine gute Idee, bereits benutztes Gold immer wieder zu recyceln und es in neuen Produkten wiederzuverwenden! Denn wenn wir Gold in einen Kreislauf bringen, geht es nie aus. Altes Gold wird neu, Neues wird alt, Altes wieder neu – und das kann immer so weitergehen!
Bei Schmuck ist das ganz einfach umzusetzen.
Aber auch bei Geräten wie Handys oder Computern ist das der Weg in die Zukunft. In Deutschland gibt es derzeit über 3 Tonnen Gold in alten Elektrogeräten, die oft defekt in Schubladen und Schränken herumliegen. Die Menge würde reichen, um zehn Jahre lang alle Smartphones mit Gold zu versorgen. Wenn man diese Geräte nach dem Gebrauch wieder auseinanderbaut und die Rohstoffe neu verwendet, könnte das Gold quasi ewig reichen!
Was ist also zu tun?
- Gold zu recyceln ist immer eine gute Idee. Alten Schmuck, den man nicht mehr mag, kann man zum Beispiel zum Juwelier bringen. Dort wird er zu neuem Schmuck gemacht.
- Auch in vielen elektronischen Geräten steckt Gold. Deswegen ist es wichtig, alte elektronische Geräte zuhause zu sammeln und ebenfalls ins Recycling zu geben.
Dazu braucht es Sammelstellen, wo man alte Sachen abgeben kann, damit sie auseinandergebaut und recycelt werden. Hier sind Leute gefragt, die gut organisieren können. Viele Kinder haben übrigens an ihrer Schule Handysammelstationen aufgestellt! - Woran noch zu wenig gedacht wird: Auch bei der Entwicklung technischer Geräte sollte man schon an das Recycling denken. Denn so können die Erfinderinnen und Erfinder bereits von Anfang an darauf achten, dass man die Rohstoffe später wieder gut herauslösen kann. Vielleicht wirst du ja Produkt-Entwicklerin oder Entwickler und hilfst in Zukunft mit deinem Wissen dabei!
- Außerdem sollten Gesetze dafür sorgen, dass die Natur und die Menschen bei der Herstellung von Produkten geschützt werden. Manche Rohstoffe kann man umweltschonend und fair abbauen. So hätten alle, die daran mitarbeiten, ein gutes Leben und die Natur wäre geschützt.
Halte dein Handy am besten quer!
Wer kann was tun?
Ordne die Berufe den Handlungsmöglichkeiten zu.
Leider lässt die Technik hinter dem Quiz keinen Genderstern zu. Natürlich sind alle gemeint, ob divers, weiblich oder männlich.
So machst du eine eigene Sammelstelle für alte Handys
Nimm einen Karton, in den du oben einen Schlitz schneidest, durch den man ein Handy schieben kann. Male dann den Karton auffällig an. Am besten hängst du noch ein selbst gestaltetes Poster dazu. Auf dem Poster kannst du erklären, warum es gut ist, Handys zu sammeln.
Wenn du mehrere Handys gesammelt hast, kannst du sie an Vereine weitergeben. Du findest Vereine, die Handys sammeln, wenn du im Internet „Handysammelstelle“ eingibst. Am besten holst du deine Eltern mit ins Boot, um einen Verein auszusuchen.
Viel Erfolg!
Gecheckt? - der Preis des Goldes!
- Goldabbau führt zur Zerstörung von Natur und ist oft mit sehr schlechten Arbeitsbedingungen verbunden.
- Das Schwermetall Quecksilber, das beim Goldabbau genutzt wird, ist sehr giftig.
- Gold ist ein Rohstoff, der nicht nachwachsen kann. Umso wichtiger ist es, Gold zu recyclen!
- Es gibt viele Berufe, die dazu beitragen können, die Natur zu schützen.
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