Grüne Baumpythons sind faszinierende Schlangen, die in den Regenwäldern von Papua-Neuguinea, Indonesien und Australien leben. Sie sind bekannt für ihre leuchtend grüne Farbe, die ihnen eine perfekte Tarnung im dichten Blattwerk ihrer Lebensräume ermöglicht.

Steckbrief Grüner Baumpython
- Grüne Baumpython (Morelia viridis)
- Klasse
- Reptilien
- Ordnung
- Schuppenkriechtiere (Squamata)
- Verbreitung
- tropische Regenwälder Neuguineas, Indonesiens und Nordaustraliens
- Nahrung
- kleine Säugetiere, Vögel und Reptilien
- Besonderes
- Der Grüne Baumpython verbringt den größten Teil seines Lebens auf Bäumen und ist für seine leuchtend grüne Färbung bekannt. Die Jungtiere schlüpfen gelb oder rot und wechseln erst später zu ihrem typischen Grün. Der Baumpython jagt, indem er bewegungslos auf Ästen lauert und blitzschnell zuschlägt.

Perfekt getarnt in jedem Alter
Wie alle Pythons ist der Grüne Baumpython ovipar, das heißt, er legt Eier. Ein Weibchen kann bis zu 35 Eier legen, die dann vom Weibchen bebrütet und bewacht werden, bis die Jungen nach 39 bis 65 Tagen schlüpfen. Jungtiere sind nach dem schlüpfen meistens leuchtend gelb, seltener aber auch rot oder braun. Der Farbwechsel vollzieht sich in der Regel im Alter von etwa einem Jahr, wenn die Schlangen ihre endgültige grüne Farbe annehmen. Junge Baumpythons leben oft am Boden des Regenwaldes, wo ihre gelbe, rote oder braune Farbe eine hervorragende Tarnung zwischen den abgestorbenen Blättern bietet. Mit zunehmendem Alter und Größe wandern sie in den dichten, grünen Regenwald und bleiben fast ihr ganzes Leben in den Baumkronen, wo ihre Grünfärbung eine optimale Umweltanpassung darstellt.

Grün, soweit das Auge reicht - das Leben in den Baumkronen
Der Baumpython, der eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen kann – etwa vergleichbar mit der Länge eines Bettes – verbringt sein ganzes Leben in den Baumwipfeln tropischer Regenwälder. Die Jungtiere bevorzugen die unteren Bereiche der Baumkronen und sind typischerweise in Höhen von bis zu zehn Metern anzutreffen. Mit zunehmendem Alter erklimmen sie jedoch auch die höchsten Wipfel und nutzen die gesamte Höhe des Baumes. Ausgewachsene Exemplare werden oft in beeindruckenden Höhen von über 25 Metern gesichtet. Ein besonders auffälliges Merkmal dieser faszinierenden Reptilien ist ihre Ruhehaltung: Der Körper hängt in mehreren engen Windungen über einem Ast, während der Kopf in der Mitte rausschaut. Diese Haltung bietet der Schlange nicht nur eine perfekte Tarnung, sondern auch einen optimalen Überblick über ihr Revier.
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Fressen und gefressen werden
Die Ernährung dieser grünen Schönheiten variiert im Laufe ihres Lebens. Jungtiere ernähren sich anfänglich hauptsächlich von Echsen, Schaben und kleinen Reptilien. Gelegentlich fressen Jungtiere auch Insekten und Amphibien. Mit zunehmendem Wachstum erweitern sie ihren Speiseplan um Nagetiere wie Mäuse, Vögel und weitere Reptilien. Wie alle Pythons erlegen auch Grüne Baumpythons ihre Beute durch Würgen, da sie keine Giftzähne besitzen. Dabei packen sie ihr Opfer mit einem kräftigen Biss und umschlingen es dann mit ihrem Körper. Durch die immer enger werdenden Schlingen wird die Beute erstickt. Anschließend wird sie im Ganzen verschluckt. Trotz ihrer beeindruckenden Größe und ihrer Fähigkeit, Beute zu überwältigen, sind Baumpythons vor Fressfeinden nicht sicher. Vor allem tag- und nachtaktive Vögel stellen eine Bedrohung für die Schlangen dar.

Das grüne Duo: Die Entdeckung der verschiedenen Baumpython-Arten
Aufgrund genetischer und morphologischer Unterschiede wurde der Grüne Baumpython (Morelia viridis) 2019 in zwei Arten aufgeteilt:
- Südlicher Grüner Baumpython (Morelia viridis): Diese Art ist im südlichen Neuguinea, auf den Aru Inseln und im nördlichen Australien beheimatet.
- Nördlicher Grüner Baumpython (Morelia azurea): Diese Art kommt im westlichen, nördlichen und zentralen Neuguinea sowie auf der Insel Biak vor.
Die beiden Arten unterscheiden sich hauptsächlich in Färbung, Zeichnung und Genetik. Morelia azurea ist oft intensiver blau gefärbt, während Morelia viridis eher grün ist. Die genauen Unterschiede können jedoch variieren und es gibt auch Übergangsformen.

Der Kampf ums überleben
Einer der größten Bedrohungen ist der Verlust des natürlichen Lebensraums. Die Abholzung von Wäldern für landwirtschaftliche Flächen, Holzwirtschaft und Siedlungsbau wird dem Grünen Baumpython sein Lebensraum genommen. Die zunehmende Aufteilung der verbleibenden Waldflächen erschwert zudem die Wanderung und Fortpflanzung der Tiere. Ein weiterer Faktor ist die Beliebtheit der Grünen Baumpythons bei Reptilienliebhabern. Ihr attraktives Aussehen führt dazu, dass viele Tiere illegal gefangen und gehandelt werden, was die Wildbestände stark reduziert. Trotz dieser Gefahren wird der Grüne Baumpython derzeit auf der Roten Liste der IUCN als "nicht gefährdet" geführt. Dennoch ist es wichtig, die genannten Bedrohungen weiterhin zu beobachten und Maßnahmen zum Schutz dieser faszinierenden Schlange zu ergreifen.
Vom Regenwald in die Isolation
Grüne Baumpythons benötigen in Gefangenschaft Terrarien, die an die Bedingungen tropischer Regenwälder angepasst sind: hohe Behälter mit Ästen, dichter Bepflanzung und einer Luftfeuchtigkeit von 70-90 %. Temperaturen zwischen 26 und 30 °C und ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus sind wichtig. Bei guter Pflege können sie bis zu 20 Jahre alt werden. In europäischen Zoos leben etwa 150 Exemplare. Obwohl die Zoos bemüht sind, die Bedingungen ihrer natürlichen Umgebung so gut wie möglich zu imitieren, bleibt das Terrarium ein begrenzter Ersatz für natürliche Lebensräume. Die Terrarienhaltung kann dem Bewegungsdrang und dem ausgeprägten Kletterverhalten der Tiere nicht gerecht werden. Zudem kann die Gefangenschaft zu Stress und Verhaltensstörungen führen.
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Bildnachweise: ©Toni Palliser (Grüner Baumpython auf einem Ast), ©desertnaturalist (Grüner Baumpython im Baum), ©David White (Grüner Baumpython-Jungtier), ©pxhere (Grüne Baumpython in Ruhestellung), ©Azuan Sukaton (Grüner Baumpython - Morelia azurea), ©mauriceallan (Grüner Baumpython-Jungtier).