Erfahre, wie der Recyclingkreislauf bei Papier funktioniert.
Eine Möglichkeit Papier zu sparen und damit Wälder zu schützen, ist: Recyclingpapier nutzen! Davon hast du noch nicht gehört oder dich immer schon gefragt, was genau Recycling eigentlich bedeutet? Hier erfährst du, wie es funktioniert, was du beachten kannst, und was dagegensprechen könnte.
Recycling – was bedeutet das Wort?
Recycling bedeutet, dass Dinge nicht einfach weggeworfen werden, sondern dass man das Material wiederverwenden kann. Entweder man kann daraus dasselbe Produkt nochmal herstellen oder eine andere Sache daraus formen. Das geht nicht nur bei einer Aludose, die eingeschmolzen und zu einer neuen gepresst wird, sondern auch bei Papier. Wie das funktioniert, erfährst du unten im Text!
Wie funktioniert Recycling?
Das Konzept von Recycling ist eigentlich uralt. Die Natur setzt immer schon auf Recycling, indem sie aus Altem immer wieder Neues schafft. Ein Beispiel: Wenn ein Blatt im Herbst herabfällt, wird es von Bodenorganismen so verarbeitet, dass der Baum oder eine andere Pflanze die Nährstoffe über die Wurzeln wieder aufnehmen kann. Dieses Grundprinzip haben wir Menschen uns für das Papierrecycling abgeschaut.
Zum Beispiel für Papier, dass wird aus Fasern hergestellt, die aus Holz gewonnen werden. Es kann aber auch bereits gebrauchtes Papier wieder zu neuem aufgearbeitet werden, denn auch das gebrauchte Papier besteht aus Fasern. Papier wird also recycelt. Im Vergleich zu Papier aus frischen Holzfasern, brauchen wir für Recyclingpapier weniger Chemikalien, Wasser und Energie. Jedes Stück Papier kann bis zu siebenmal recycelt werden, aber dafür müssen wir erst unseren Müll richtig sammeln und trennen.
- Der Lebenszyklus von Papier beginnt mit der Herstellung aus frischen Holzfasern.
- Dieses Papier wird für hochwertige Produkte wie Hochglanzmagazine oder Zeitschriften verwendet.
- Wenn wir diese Produkte nicht mehr brauchen, werfen wir sie in die Papiertonne. So beginnt das zweite Leben des Papiers.
- Im Recyclingwerk wird das gesammelte Altpapier gereinigt und in kleine Stücke zerlegt. Diese Stücke werden zu neuen Papierfasern verarbeitet und können im nächsten Schritt wieder zu neuem Papier gemacht werden.
- Dieses recycelte Papier wird dann für Dinge wie Druckerpapier oder Verpackungen genutzt. Auch dieses neue Papier kann wieder recycelt werden!
Immer im Kreislauf
Jedes Papier startet irgendwann mal als Baum. Sortiere die Schritte vom Baum über die Papierherstellung bis zum Recycling. Kleiner Tipp: der Laster fährt zur Papierfabrik. Und die letzten 6 Schritte lassen sich bis zu 7-mal wiederholen.
Recycling und seine Grenzen
Recyceln von Papier ist nur begrenzt möglich. Der Grund: Jedes Mal, wenn Papier recycelt wird, werden die Fasern ein bisschen kürzer und schwächer. Nach siebenmaliger Wiederverwertung sind die Fasern zu kurz, um sie weiterhin zu recyceln.
Es ist also wichtig, dass wir Papier lange recyceln und richtig sammeln, damit es seine sieben Leben voll ausschöpfen kann.
Warum ist Recyclingpapier trotzdem besser als Papier aus Frischfaser?
Papier hat sieben Leben! Wenn wir Recyclingpapier statt frischem Papier verwenden, schützen wir damit den Wald, schonen Ressourcen und tragen zum Klimaschutz bei. Aber warum genau ist Recyclingpapier besser als Frischfaserpapier?
- Nutzen wir die Zellstofffasern mehrmals, müssen wir nicht immer wieder neue Bäume fällen, um Papierprodukte daraus herzustellen. Das schont die Natur.
- Bei der Produktion von Papier werden Chemikalien, enorme Mengen Wasser und Energie genutzt. Bei nur einem Kilogramm Papier wird so viel Energie eingespart, dass man damit 210 Tassen Kaffee kochen könnte. Auch wird nur ein Drittel des Wassers zur Herstellung von Recyclingpapier benötigt. Außerdem bedeutet der Import von Zellstoff zur Papierherstellung aus entfernten Ländern (zum Beispiel aus den Tropen oder aus Kanada) sehr lange Transportwege und führt zu einem hohen CO₂-Ausstoß.
Was spricht gegen Recyclingpapier?
Gibt es Gründe oder Situationen, in denen du kein Recyclingpapier nutzen solltest?
Das Einzige, wovon tatsächlich abzuraten ist, ist der Einsatz von Altpapier bei direktem Kontakt mit feuchten oder fettigen Lebensmitteln. Der Grund: Lebensmittelverpackungen aus Recyclingfasern können mit unerwünschten Stoffen belastet sein. Viele Druckerfarben basieren auf Erdöl und die Druckereien steigen nur langsam auf Farben auf Pflanzenölbasis um. Die Farben auf Erdölbasis lassen sich, ähnlich wie Kleber oder Weichmacher, im gesammelten Altpapier nicht zu 100 Prozent auswaschen und sollten nicht von Lebensmitteln aufgenommen werden. Bei trockenen Lebensmitteln ist dies kein Problem. Für fettige und feuchte Lebensmittel müssen die Recyclingfasern deshalb extra beschichtet werden.
Davon abgesehen ist es unbedenklich Recyclingpapier zu nutzen – auch als Klopapier.
Wie recycle ich richtig?
Damit der tolle Recyclingkreislauf funktionieren kann, muss unser Müll richtig getrennt werden. Und dabei kannst du wirklich helfen. Schau zunächst zuhause und in der Schule nach, ob es Mülleimer für unterschiedlichen Müll gibt. Wenn ja, kann das Trennen losgehen: Dazu müssen Verpackungen, Biomüll, Restmüll und Papierprodukte voneinander getrennt werden. Denn sie werden alle unterschiedlich weiterverarbeitet. Während Restmüll oft verbrannt wird, werden Plastikverpackungen eingeschmolzen. Der Bioabfall wird manchmal für Biogasanlagen genutzt oder auf dem Kompost im Garten wieder zu Erde. Papier gelangt in den Recyclingkreislauf. Mal sehen, ob du richtig rätst, welche Produkte in die Altpapiertonne wandern sollen, und welche im Restmüll landen.
Halte dein Handy am besten quer!
Was kommt in welche Tonne?
Ordne die Begriffe der richtigen Tonne zu. Kleiner Tipp: ist es verschmutzt, sollte es meist in der Restmülltonne landen.
Alles aus Papier kommt ins Altpapier? So einfach ist es leider nicht! Eine enorme Menge an Papierprodukten kann aufgrund seiner Zusammensetzung nicht wieder recycelt werden. Nicht alles, was Papier ist, kann auch wieder neues Papier werden. Zum Beispiel verschmutztes Pizzakartons mit Essensresten oder benutzte Taschentücher können nicht so gereinigt werden, dass sie wiederverwendbar sind. Auch Papier aus Verbundstoffen zum Beispiel mit Klebestreifen oder Briefe mit Sichtfenster dürfen nicht ins Altpapier.
Gecheckt? - Altpapier schützt Bäume
- Recycling ist ein Grundprinzip der Natur. Hier wird ständig aus Altem etwas Neues gemacht. Das haben wir uns für das Papierrecycling von der Natur abgeschaut.
- Recyclingpapier entlastet nicht nur die Natur, sondern spart auch Bäume, Wasser, Energie und verringert die Nutzung von schädlichen Chemikalien während der Herstellung von Frischfaserpapier.
- Damit Recycling überhaupt möglich ist, müssen wir den Müll richtig trennen. Denn nur aus sauberen und unbeschädigten Fasern können wieder neue Papierprodukte werden.
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Hier kannst du das Spiel zur Mülltrennung nochmal zuhause durchspielen. Hast du dir alles gemerkt?
Vom Baum zum Schulheft – Recycling ist die Lösung.
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